Leider kann man auf diese Frage keine einfache Antwort geben. Es gibt mehrere Faktoren, die bestimmen, ob eine Werbekampagne auf Google Früchte tragen wird oder nicht.

Ob eine Kampagne erfolgreich ist oder nicht, wird nicht davon bestimmt, ob Ergebnisse dabei herauskommen, sondern wie teuer diese Ergebnisse sind.


Eins vorweg: Wenn Ihr Unternehmen in der Weiterbildungsbranche vertreten ist, stehen die Chancen sehr gut, dass auch Sie ordentlich von Google Ads profitieren können.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der Kampagne

Man kann niemals pauschal sagen, wie teuer Google Ads sind, denn die Kosten hängen sehr stark von verschiedenen Faktoren ab. Hier möchte ich Ihnen nur mal eine kleine Auswahl der wichtigsten Faktoren nennen.

Cost-per-Click (CPC)

Die Cost-per-Click (CPC) definiert den maximalen Betrag, den man bereit ist, für einen Klick auszugeben. Ist dieser Betrag festgelegt, bietet man automatisch mit anderen Akteuren um einen Werbeplatz.

Beispiel

Firma Musterseminare bietet auf alle Keywords eine maximale CPC von 0,50 €. Der Konkurrent, Firma Gute Bildung bietet auf die gleichen Keywords eine maximale CPC von 1,00 €. Nun erhält Gute Bildung den Zuschlag für den obersten Werbeplatz, und zwar für 0,51 €, da es das nächsthöhere Gebot über dem von Firma Musterseminare ist. Musterseminare selbst erhält den zweiten Werbeplatz zu deren Maximalgebot von 0,50 €. 

Dieses Beispiel ist sehr simplifiziert, um das Second-price-bidding besser zu verstehen. In der Praxis spielt noch der Qualitätsfaktor der Anzeigen eine Rolle. Wenn Sie Ihre Werbung mit einer spezialisierten Agentur machen möchten, brauchen Sie sich darüber aber gar keine Gedanken zu machen.

Die durchschnittliche CPC einer Kampagne hängen stark von Ihrer Branche und der damit verbundenen Konkurrenz ab. Schalten viele Unternehmen Werbung auf den für Ihre Branche relevanten Keywords, so sind die Werbeplätze in den Suchanfragen sehr begehrt. Das bedeutet vor allem, dass man hohe Gebote abgeben muss, damit die eigene Werbeanzeige erscheint.

Bekanntheitsgrad & andere Kanäle

Assoziieren potenzielle Kunden bereits etwas mit einer Firma, beeinflusst dies auch das Verhalten gegenüber Google Werbeanzeigen. Hat ein Suchender bereits ein positives Bild von Ihrer Firma, so spielt es weniger eine Rolle auf den oberen Plätzen aufzutauchen, als wenn diese Person gar kein Bild von Ihnen hat: Er sieht unter den Anzeigen einen vertrauten Namen und klickt eher diesen als die unbekannte Konkurrenz.

Schalten Sie bereits Werbung oder posten Sie Content auf einem Push Kanal (z.B. Facebook, Instagram, LinkedIn, YouTube.), so kann ein potenzieller Kunde eher zu Ihrer Google-Anzeige tendieren, sobald er aktiv nach Ihrer Dienstleistung oder Ihrem Produkt sucht. Hier bietet es sich an, die CPC so zu optimieren, dass man auf zweiter oder dritter Position erscheint und so Kosten spart.

Customer Lifecycle

Der Customer Lifecycle spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Wie lange dauert es, bis ein Interessent bei Ihnen kauft, wie lange bleibt dieser Kunde und wie viel spielt er Ihnen über die gesamte Zeit, die er bei Ihnen Kunde ist ein.

Welche Fragen sollte man sich stellen

Bevor man nun anfängt, die potenziellen Kosten für eine Kampagne auszurechnen, sollte man sich noch 3 Fragen stellen.

Was erwarte ich von Werbung auf Google?

Wer noch wenig bis gar keine Erfahrung mit Google Ads hat, stellt oft komplett falsche Erwartungen daran. Zunächst einmal klären wir, was Google Ads alleine nicht für Sie erreichen kann:

Sollten sie sich einen oder mehrere dieser Punkte erhofft haben, ist dies aber noch kein Beinbruch. Denn Google erreicht ganz andere Ergebnisse:

Wie viel Profit würde ich durch die Werbung erzielen?

Sind Ihre Kunden wiederkehrende Käufer oder sehen Sie sie nach einem Kauf nie wieder?

Wie teuer ist Werbung in Ihrer Branche und wie hoch sind die Margen bei einem erfolgreichen Abschluss? Wir gehen nun ein paar Profitabilitätsszenarien durch, mit denen Sie herausfinden können, ob Google Ads überhaupt Sinn für Sie macht.

Szenario 1: Direkt profitabel

Direkt profitabel bedeutet, dass an jedem Kunden messbar direkt mehr verdienen, als Sie für das Marketing und die Akquise für einen Kunden ausgeben. Sie wissen genau, welche Kunden über Werbung kommen und können so den Werbeprofit exakt berechnen.

In einem solchen Szenario ist Google Werbung indiskutabel. Fangen Sie so bald wie möglich an, Werbung auf Google zu schalten.

Hinweis

Rechnen Sie sämtliche direkten und indirekten Kosten ein, nicht nur die Kosten, die Sie an Google zahlen.

Szenario 2: Indirekt profitabel

Indirekt profitable Kampagnen sind generell nicht oder nur sehr schwer messbar. Bei diesen ist es schwierig herauszufinden, wie viel Profit pro Kunden herausspringt, da man hier einen Kauf nicht direkt der Werbung zuschreiben kann.

In diesem Szenario sollte man Werbung auf Google dennoch ausprobieren und die generellen Umsatzzahlen im Blick behalten. Hat man das Gefühl, dass man durch die Werbung mehr Umsatz generiert, ist das ein gutes Zeichen, dass sie, wenn auch nicht messbar, funktioniert.

Szenario 3: Kosten werden geradeso reingeholt

In diesem Szenario kommt man zunächst einmal auf null raus. Man macht nicht direkt an einem Kunden Profit. Dennoch ist es sinnvoll, in diesem Szenario Werbung auf Google zu schalten, wenn Sie sich mit einer oder mehreren dieser Aussagen angesprochen fühlen:

Szenario 4: Unprofitabel

In diesem Szenario wissen Sie, dass sie die Werbekosten nicht wieder hereinholen werden; weder direkt noch auf lange Sicht. Die Gründe, warum man in dieser Situation Werbung schalten könnte, sind denen aus Szenario 3 sehr ähnlich, bis auf den Punkt des Customer Lifetime Value. 

Man sollte sich auf jeden Fall sehr sicher sein, dass es die Ausgaben wert sind. Falls nicht, sollte man besser die Finger von Google Werbung lassen.

Was sind die Kosten für eine Kampagne

Bevor Sie Werbung auf Google schalten, sollten Sie sich über die Kosten im Klaren sein. Damit meine ich aber nicht nur die monetären Kosten, sondern vor allem auch Zeit und Arbeit.

Google brüstet sich zwar damit, dass man selbst ohne Wissen und Erfahrung gute Ergebnisse mit Minimalaufwand erzielen kann, aber in der Praxis verhält es sich genau anders. Man hat sehr hohe Kosten für unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Wenn man Google Ads selbst angehen möchte, sollte man Zeit und Geduld haben. Einen kleinen Überblick über den Aufbau einer erfolgreichen Kampagne hat mein Kollege Attila am Ende dieses Artikels gegeben.

Haben Sie Personal im Haus, welches sich mit Google Ads auskennt, können Sie diese Aufgabe natürlich auch erledigen lassen, wenn es vom Zeitkontingent passt. Der Vorteil hier ist, dass die Lernphase wegfällt.

Falls Sie sich entschließen, eine externe Agentur mit dem Schalten Ihrer Google Werbung zu beauftragen, dann brauchen Sie nicht so viel Zeit und Mühe mit dem Aufsetzen und Warten der Kampagne, allerdings kostet es dann auch etwas mehr Geld im Monat. Hier stellt sich dann wieder erneut die Frage der Profitabilität.

Fazit

Werbung auf Google zu schalten, macht in vielen Fällen Sinn, doch bevor Sie sich Hals über Kopf in Google Ads stürzen, empfehle ich Ihnen, sich erst einmal genauestens mit den oben beschriebenen Fragen auseinanderzusetzen.

Gerne helfen wir Ihnen bei diesen Fragen in einem unverbindlichen Gespräch weiter.

Durch unsere Zusammenarbeit mit Weiterbildungsanbietern wissen wir vor allem, dass gerade in dieser Branche sehr starke Potenziale liegen und auch nach wie vor liegen gelassen werden. Wenn Sie in dieser Branche arbeiten, kontaktieren Sie uns gerne. Ich bin mir sicher, dass wir Ihnen weiterhelfen können.